Archive for the 'Taiwan' Category

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Am Pazifik entlang nach Süden

Schöner Radeltag. Links der Pazifik, rechts die Berge.
Die Straße 11 lässt sich erneut gut fahren. Gegen Ende etwas eng, da z.T. der Seitenstreifen fehlt.

Bei einer Art Spielplatz für Erwachsene an dem die Touristenbusse halten, frage ich die chinesischen Touristen, was sie sich auf Taiwan alles anschauen. Es ist wohl so, dass sie in 8 Tagen einmal um die ganze Insel herum fahren und bei allen Sehenswürdigkeiten stoppen.

strasse_meer_palmen

Die Mittagspause verbringe ich heute am Strand, habe extra eine Lunchbox bei 7 Eleven gekauft.

Bin kurz nach fünf ins erstbeste Hotel eingebogen, da es so richtig goss. Ein rosa Ventilator trocknet gerade meine Sachen.
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Außerdem staune ich über die Abschaffung der Handtücher! Statt dieser liegt ein hauchdünnes Zellstofftuch parat, das etwa die doppelte Größe eine Serviette hat… Naja, das Hotelzimmer ist auch recht günstig gewesen :-) .

120 km
710 hm
Morgens Sonne und am Nachmittag ab und an Regen, gelegentlich dreht Petrus das Duschwasser voll auf. Lauwarm.
Ort: Shangwu Provinz Taitung

Von Ruisui ans Meer

Folge dem Sträßchen “Hua 64″ und bin prompt im Radlerparadies. Wunderbare Natur, Ruhe und kein Verkehr. Die Sonne scheint und manchmal gehe ich zu Fuß, weil mir die Landschaft so gut gefällt. Die 28 km und 450 Höhenmeter führen aus dem East Rift Valley heraus an den Pazifik.

 

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Am Meer treffe ich wieder auf andere Touristen (Chinesen), die sich in zahlreichen Reisebussen hier zum iPad-Schwenken verabredet haben. Oder wie der Pseudoprogrammierer sagen würde.
Begin Trip.
While Trip true.
Aussteigen.
Foto.
Einsteigen.
End Trip.

Auch in meinem Hotel ist die große Kulturnation China gerade “eingefallen”. Der Lärmpegel ist enorm, die Türen zum Gang selbstverständlich offen, während der TV auf voller Lautstärke einen Film präsentiert. Eine kulturrevolutionierte Ellbogengesellschaft. Anthropologische Studien zu Taiwanesen und Festlandschinesen wären spannend. Es gibt m.E. einen sehr großen Unterschied!

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Das Radeln auf der 11 ist unproblematisch, neben dem sowieso vorhandenen zusätzlichen Streifen für Mopeds gibt es auch einen Radweg. Es ist nicht zu viel Verkehr, im wesentlichen Reisebusse. Schaue bei den Höhlen der Acht Unsterblichen vorbei. Als ich ankomme, 20 Reisebusse, als ich wieder aufbreche kein Mensch. Seltsam. Es bietet sich ein schöner Blick übers Meer, heute etwas eingeschränkt, da es ab Mittag ab und an regnete. Die “Höhlen” wurde vom Meer ausgespühlt und dann angehoben. Einige der Gewölbe sind dem Buddhismus geweiht. Kam mit zwei Nonnen ins Gespräch, die hier leben. Sie boten mir an meinen heutigen Mittagsschlaf hier im Tempel zu halten :-) . Wirklich sehr nett.
Den letzten Teil der Strecke radelte ich im warmen Regen, das stört mich wenig, aber die Aussicht geht dann etwas ins Gräuliche ;) .

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Dekoration des Fernsehers in einem Restaurant

65 km
750 hm (davon 450 auf der Hua 64)
Früh hinter dem Riff Sonne, nachmittags am Meer Nieselregen++

Auf und ab – von Hualien nach Rui Sui

Mein ursprünglicher Plan war es, entlang der Küstenstraße gen Süden zu radeln. Der starke Gegenwind ließ mich dann aber in die ruhige 193 einschwenken, die geschützt hinter dem Riff liegt.

Heute war der Tag des Dufts. Im East Rift Valley werden u.a. Jasminbüsche angepflanzt, gleich neben all den Bethelnusspalmen.
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Ansonsten war ich heute morgen auf der Post und habe Sachen nach Deutschland geschickt, um mein Gepäck zu erleichtern. Wer braucht schon eine Thermoskanne oder mehr als drei T-Shirts? Jetzt bringe ich meine Sachen inkl. Zelt problemlos in drei Packtaschen unter und in der vierten Tasche ist Platz für Speis und Trank.

Mein Versuch, in diversen Radläden eine etwas größere Luftpumpe zu erwerben, scheiterte. Es gibt ausschließlich ganz große… “kleine Pumpen strengen zu sehr an!” :-)
Stimmt stimmt. Der freundliche Radhändler pumpte meine Reifen dann auch gleich auf und sprühte die Kette ein.
Eine Luftpumpe muss man auf Taiwan wohl auch nicht unbedingt dabei haben. Die Polizei hat alles für das Wohl des Rades/Radlers im Angebot!
20140325_hualien_ruisui_193_police

76 km
750 hm
Hotel

Taroko die Zweite und weiter nach Hualien City

Schade. Bin wieder unten.
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Die Fahrt entlang der senkrecht abfallenden Hänge der Tarokoschlucht war bei Sonnenschein erneut spektakulär. Würde am liebsten nochmal hochfahren.

In Tianxian war ich heute morgen ganz allein. Am späten Vormittag tauchten dann allerdings bei der Schwalbengrotte reichlich Busse auf. Beim Aussteigen verteilten die Fahrer aus einem Sack Helme an die Reisenden. Ab und an hatte ich daher das Gefühl, auf einer Großbaustelle zu weilen :-) .

Sehr lustig war es auch, wie sich Reisende in “ich fahr gleich los” Pose während einer Pause vor meinem Rad fotografieren ließen. Köstlich.

Habe gerade erstmalig bei 7 Eleven gegessen. Das ist ja furchtbar. Dafür ist der Capu gut…

Bin unten an der Küste kurz die 9, dann die angenehme 193 und schließlich den Küstenradweg gefahren.
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Jetzt in Hualien.

65 km
300 hm
Hotel

Taroko rocks!

Taroko ist ein Wasserfallwunderland. Man könnte allein hier eine Woche verbringen!

Habe auf kleinem Zeltplatz in Heliu übernachtet, früh sind wir dann in das Youth Activity Center zum Frühstücken gegangen. Buffet mit chinesischem und europäischem Angebot.
Danach ging es mit dem Rad (!) den Bayan Wasserfalltrail entlang. Dieser führt durch neun Tunnel und endet mit dem “Waterfall Curtain”, also der Wasserfallgardine in einem dunklen Tunnel. Am Eingang gelbe Regencapes zum ausleihen. Diese sind auch nötig, es ist wie eine riesige Dusche.

Zwei Tunnel vorher eine Hängebrücke über dem Zusammenfluss zweier Flüsse und diverse Wasserfälle im Blick. Das Wasser donnert durch die Schlucht. Sensationell!!!

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Laufe im Anschluss den Heliu Trail, eine während der japanischen Kolonialzeit entstandene schmale unter einem Meter breite “Straße” mit schöner Aussicht.

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Folge dann wieder einer Empfehlung und radle hinauf zur Wenshan Hotspring. Von der Straße geht es steile Holzstiegen hinab, dann durch einen Tunnel und über die obligatorische Hängebrücke und wieder über Stiegen hinunter zum Fluss. Das heiße Wasser tritt aus einem Spalt in einer Art Marmorhöhle hervor und man legt sich dann einfach rein in das wenig angenehm nach faulen Eiern riechende Wasser. Es ist sehr heiß und ich musste immer nach vier fünf Minuten raus zum abkühlen. Tolle Sache. Nur der Geruch…
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Bin jetzt wieder an meinem Zelt über dem Fluss und gerade kam Familie Makake vorbeigeäfft. Die sind ganz schön groß aber glücklicherweise scheu.

Habe heute mit dem 7 Eleven wo meine Sachen die ich nicht mit über die Berge pedalieren wollte hingeschickt wurden telefoniert und es ist ok wenn ich die Tasche erst morgen hole. D.h.morgen kann ich noch ein wenig Taroko erkunden bevor es nach Hualienshi geht.

Auch heute wieder viele nette Leute getroffen :-) .

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25 km
400 hm
Zeltplatz

Über den Wolken

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Ein Wahnsinnstag heute! Aufsteigender Morgennebel, Wasserfälle, eine herrliche gut zu fahrende Straße, leichte Steigung auf 2600 m, kaum Verkehr und Berge Berge Berge.

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Erst mit den Wolken, dann lange über den Wolken in klarer Luft und Sonne und von 2000 bis 1400 in den Wolken (scheißkalt) trotzdem gut, freute mich über jeden Tunnel da wärmer. Dann rein in die Tarokoschlucht. Wahnsinn. Das muss man sich anschauen, fotografieren kann man das nicht.

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950 hm
2550 hm runter
100 km
Zeltplatz am rauschenden Fluss bei Tianxiang (Heliu)

Pause in Lishan

Nun, es gibt interessantere Orte in denen man einen Regentag verbringen kann als Lishan. Zunächst dachte ich, man könne hier etwas unternehmen. Die Stadt hat eine großzügig angelegte Touristeninformation und zahlreiche Hinweistafeln. Ich folge also einem mit viel Brimborium ausgeschilderten Weg. 100 m hoch, und schon endet der umfangreichst auf Karten gepriesene Pfad. Aber Schilder gibt es auch dort.
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Später verstehe ich, wie der Tourismus hier abläuft. Bus kommt an, Touristen steigen aus fotografieren die Aussicht und das schöne Lishan Gästehaus, dann kaufen sie Birnen die auf dem Tourist Fruit Market (es gibt dort nur Birnen) offeriert werden. Einsteigen. Abfahrt.
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Morgen fahre ich auch ab. Und zwar mit dem Rad. Gleich nach dem Frühstück.
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Die Sonne kämpft schon für gutes Wetter.

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Weiter nach Lishan

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Weiterhin perfektes Wetter hier oben.
Folge der 7 jia nach Lishan (2000 m).
Derzeit blühen hier die Pfirsische, das gibt der Landschaft einen zarten Farbtupfer.

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Es ist wenig los auf der Straße und wenn, dann kommen die Autos im Pulk, da eine Baustelle hinter Huanshan nur einmal in der Stunde Fahrzeuge durchwinkt. Jedes Fahrzeug wird einzeln durchgeschickt und dann heisst es Gas geben und schneller als der abrutschende Hang sein…

Die Landschaft hier oben ist beeindruckend, steil abfallende Hänge, tief im Tal türkis sprudelnde Flüsse. Erstaunlich auch die an den Berg geklebten Dörfer. Sehr abenteuerliche Bauweise! Aber mit Blick.

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Abgesehen von den Hunden ein entspannter Tag. Bin mittlerweile aber mit ordentlichen Steinen bewaffnet, das hat bisher jeden Köder überzeugt, wiegt aber.

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Gespräche mit den Einheimischen (vom Dorf) zeigten wieder, dass meine Form des Reisens hier komplett unverständlich ist. Nett sind sie trotzdem, haben mir Bananen geschenkt, Wasserflaschen aufgefüllt, etc.

950 hm
35 km

Von Siji zur Wulingfarm

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Nachdem ich die Kohlmassen auf etwa 1500 m hinter mir gelassen hatte, wurde die Natur so richtig schön. Hier oben ist gerade Frühling und zartes hellgrün und rosa erfreuen das Auge. Angenehme Temperaturen und klare Luft. Werde morgen das Terrain hier erkunden.

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Alle wieder sehr freundlich aber manchmal verblüffen mich die Locals dann doch. Musste das Hinterrad ausbauen und dann kommt ein Mann daher und will wissen wie teuer mein Rad war etc., tut so als würde er was von Fahrrädern verstehen. Statt mal mit anzupacken nur Theorie.

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45 km
1550 hm
Zeltplatz

KOHL! Von Wujie nach Siji

Irgendwie geht es heute nicht voran. Habe etwas Gepäck in eine andere Stadt vorausgeschickt. Und wurde dann ständig von Essenständen magisch angezogen. Dabei fährt es sich nach einem üppigen Mahl nicht unbedingt leichter…

Die Straße führt auf und ab, aber eher hinauf. Herrliche Natur. Ab und an sehe ich Affen in den Bäumen. Ansonsten Bagger im Flusstal das bestimmt das größte Kohlanbaugebiet der Welt ist. Wer ißt diese Kohlköpfe denn alle? Das können die 23 Millionen Taiwanesen ummöglich schaffen :-) .

Werde von fast jedem Einheimischen angefeuert. “Jia you!” Das ist tatsächlich sehr motivierend und so schaffe ich mein bescheidenes Tagesziel auch nach der Trödelei am Vormittag problemlos. Wohne in Siji im Minsu. Bin der einzige Gast. Ist aber sehr wohnlich und Katzen gehören auch reichlich zur Familie.

Sonne, warm
1050 hm
60 km