Vom Paradies in den Massentourismus

zelt_zenwen_stausee
Auf dem Weg zum Alishan starte ich vom Zengwen Stausee, der ruhig in den Bergen ruht. Es geht auf und ab am See entlang. Die Straße 3 hat hier kaum Verkehr und bis auf die Kleinstadt Dapu in der ich den guten Zhou zum Frühstück zu mir nehme und die Vorratstasche bestücke, nur einzelne Häuser ab und an.
Bin die ganze Zeit gespannt, wie lang mein Weg zur Alishangonglu sein wird. Die ungünstige Variante würde zunächst auf Meereshöhe zurückführen. Die Openstreetmap hat allerdings einen Hoffnungsschimmer in Form einer kurzen knackigen Verbindung eingezeichnet, diese fehlt allerdings auf meiner Taiwankarte. Doch irgendwann taucht der Wegweiser zum Alishan tatsächlich auf, ergänzt um den Hinweis, dass hier keine größeren Autos fahren dürften. Die Breite der Straße gleicht auch eher der eines Radwegs und es geht extrem steil hoch (brauche 2 Stunden für 5 km Luftlinie).
zurAlishangonglu
Meist schiebe ich, diese Strecke ist mit Gepäck für mich nicht machbar. Ich komme durch herrliche Landschaft. Kein Verkehr bis auf vier Bauern mit besonders schmalen Mini-LKWs die immer fragen wo ich hin möchte oder mein Rad gleich aufladen wollen.
Große Bäume und wieder viele Tiere und die ganze Zeit dieses Panorama. Keine Ahnung warum ich das so schön finde :-) . Bei 900 m komme ich in die Wolken und bei 1000 auf die 18 (Alishangonglu). Und dort rollt es ohne Unterlass. Ein Bus jagt den nächsten plus Autos und kein Mopedstreifen. Och nö. Radle wenigstens auf 1350 m hoch und biege dann ab zum Milu Trail. Dort steht eine schöner überdachter Picknickplatz aus Holz und Toiletten sind auch da. Perfekt zum Zelten. Werde gleich von Taiwanesen zum Tee eingeladen und später zum Abendessen. Die drei sind mit einer mobilen Küche vom feinsten ausgestattet und alles wird frisch zubereitet. Der Tag ist gerettet.
So erfahre ich auch, dass die Taiwanesen heute den Freitag frei haben und daher (vermutlich alle) zum Alishan reisen.

63 km
1750 hm

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