Monthly Archive for Juni, 2014

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Zurück in Vermummistan

20140615_suedkorea_gangwondo_zelt_am_morgen

Genieße den Sonnenaufgang und drehe mich noch einmal rum. Kaffee in herrlicher Ruhe.
Radle los, der 2 km lange Tunnel sorgt für Gänsehaut.

20140615_suedkorea_bukhangang_lotus

Unten im Tal erscheint bald der Startpunkt des Bukhangang Radwegs, 115 km. Prima, Gehirn ausschalten und treten. Bei km 99 endet dieser abrupt. Folge ab da einem schmalen Waldpfad direkt am Fluss und bin von der vielfältigen Flora und Fauna ganz angetan. Wird mit den Flussradstraßen auch dieses Stück Natur noch zubetoniert?
Nach einem km Wildnis geht es nicht mehr weiter. Zurück und über die Straßen bis km 78 wo ich wieder Vermummistan erreiche. Radlergruppen in buntem Lycra. Manchmal komplett gleiche Muster. Tuch vor dem Gesicht und Sonnenbrille. Tragen die Namensschilder oder wie weiss man, wer wer ist?

Sehe eine Brückenbaustelle und gucke interessiert hoch und denke mir nach allem was ich beobachtet habe, dass die Koreaner ihr Land gar nicht schnell genug zubetonieren können.
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20140615_suedkorea_bukhangang_platter_nagel_bruecke
Der Betongott duldet derlei Kritisches nicht und legt lange Nägel aus. Puff ist die Luft raus. Flicken und ab ins Motel wo dann auch noch der Magendarmtrackt eine Generalreinigung fordert… neeeeiiin.

86 km
440 hm
sonnig, diesig

Ich liebe Tunnel

Gucke früh aus dem Zelt. Zwei Männer holen an der Quelle gegenüber Wasser. Als sie das Rad sehen schenken sie mir  Nudeln. Zwei Becher, weil ich ja nicht allein unterwegs sein könne.

Geniale Panoramastrecke durch Gangwondo. Viel in Regenwurmmanier durch die Berge getunnelt, herrlich kühl in diesen Röhren die beleuchtet sind, so dass man die Sonnenbrille auflassen kann.

Finde hocherfreut am so genannten Peace Dam einen Radweg dem ich folge. Dieser führt direkt in die Gewehrläufe zweier MGs die sich in den Händen zweier Burschen mit dunkel gerahmten Brillen in Uniform befinden. Wende.

Wenig Verkehr von den riesigen grünhaarigen Schmetterlingsraupen die unvorsichtigerweise die Straße queren abgesehen.

63 km
1070 hm
sonnig und heiß
Zelte auf Aussichtspunkt mit riesigem Drahtgestell das aussieht wie eine Ente an Straße 460 mit Panoramablick.
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4th Tunnel

Radle durch leere Straßen über die Berge. Viel Stacheldraht.

Besuche den so genannten vierten Tunnel. Dieser wurde von den Nordkoreanern gegraben und durch ihn hätten 20.000 Mann in der Stunde durchmarschieren können. Eine Gruppe koreanischer Vietnamkriegsveteranen nimmt mich in ihrem Reisebus mit (Fahrräder sind verboten). Alle Mann um die 70 und uniformiert. Nette Gesellschaft. Fahre mit ihnen mit der kleinen Bergbahn unterirdisch bis exakt an die Grenze. Dann geht es weiter auf den Gebirgskamm der eine beeindruckende Sicht auf den Grenzstreifen und die nordkoreanischen Berge erlaubt. Das einzig Gute an der Grenze ist die 4 km breite demilitarisierte Zone (DMZ) die niemand betreten darf, hier entfaltet sich die Natur.

20140614_suedkorea_dmz_4th_tunnel

20140614_suedkorea_dmz_reisegr

Radle auf genialer Strecke autofrei durch die Berge. Herrlich.

46 km (inkl.Bus)
1450 hm
Zelte minenfrei auf Rastplatz mit Blick auf die Bergkette auf der die Grenze verläuft.

Freitag der 13.

Verlasse den malerischen Seoraksan. Viel Grün jetzt auf den Straßen. Militär und sehr schön gezeichnete Kröten.

Starte mit einem Platten, vor dem Tunnel fällt später das Rücklicht aus, ein Regenschauer. Freitag der 13. eben.
Zelte am Fluß, die Hinweisschilder ‘Minen’ sehe ich erst am nächsten Morgen auf dem Weg zurück zur Straße. Die Natur an der Stelle war aber faszinierend, bunte Schmetterlinge und ein vielstimmiges Vogelkonzert. Werde nun aber etwas vorsichter agieren…

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46 km
380 hm
Früh bewölkt, später Sonnenschein

Seoraksan Wanderung

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24 km
410 hm
Über den Wolken, später weiß/blauer Himmel
Bin in Yongdae, Seoraksan

Seoraksan Hermitage

Wandere durch den Seoraksan Nationalpark und wollte eigentlich heute noch ins Motel zurückkehren. Allerdings kommen die schönen Aussichten erst weiter oben. Laufe weiter und rechne mit einer Nacht im Freien. Auch schön, aber derzeit etwas feucht. Bin seit drei Stunden keiner Menschenseele begegnet. Erklimme kurz vor sieben mit einem Seil einen Felsen und vernehme Mönchsgesänge. Inmitten des Nebels zwischen steil aufragenden Felsen taucht ein Tempel auf. Was für eine Lage! Ein Koreaner im Regengewand erscheint im Nebel und fragt wo ich hinwolle, er sagt, er werde mir helfen. Wir gehen in die Richtung des Tempels. Er reicht mich an einen anderen Mann weiter und verabschiedet sich. Der zweite Mann geht mir zu einem Mönch der für Wanderer Matten “vermietet”, er gibt mir Essen und zeigt den Waschraum.
Wasche mich kalt und trockne mich mit einem Feuchttuch ab (habe ja nichts dabei), eine Koreanerin tupft mir den Rücken mit ihrem Handtuch trocken und gibt es mir. Bin immer wieder beeindruckt von den Lieben.
Die Größe der vermieteten Liegeplätze ist etwa 50 cm x 120 cm. Es ist aber nicht alles belegt :-) .

26 km
1500 hm
Seoraksan, Bonjeongam

This road is not a biketrail

Radle gen Norden bis ich nicht mehr radeln darf. Die so genannte Civilian Controlled Area darf nur im Auto bereist werden. Tickets und Registrierung einige Kilometer vorher.
Für den Ticketverkäufer bin ich also da ohne Auto ein Problem. Er spricht besser Englisch als ich Koreanisch und wir suchen eine Lösung. Keine Minute später erscheint diese in Form eines Taxifahrers und einer Gruppe von vier knapp 80 jährigen Damen aus Seoul. Sie wollen mich mitnehmen. Mein Name und das Alter schreibe ich auf eine Liste…
etc. folgt :-)
Reinquetschen,
Rübergucken,
“Gönnse mal dn Gofferraum offmachn” ist hier noch Realität, aber auf die nette Art.

84 km
1010 hm
bewölkt und ab und an sonnig in den Bergen Nebel
Motel, Seoraksan in Yongdae

Begleitfahrzeug, hinter Gittern, Sommerhaus

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Nachdem das nasse Zelt vom nächtlichen Regenschauer einigermaßen getrocknet ist, überquere ich die rosafarbene und die hellblaue Brücke von Sokcho. Entdecke ein Radwegschild und folge der Ausschilderung hartnäckig. Über die Paletten eines Firmengeländes, unter Brücken hindurch, ob entlang schöner Waldwege oder hinter dem Stacheldrahtzaun der seit einigen Kilometern die Strände absperrt, ich bin dem Schild treu. Meist ist der Weg sehr schön, die Alternative hieße Straße “7″ und die hat zwar einen breiten Seitenstreifen, aber seit heute morgen eine Kolonne LKWs mit jeweils einem Panzer auf der Ladefläche mit Karacho an mir (im übertragenen Sinne) vorbeischoss, ist meine Vorliebe für kleine Wege noch größer geworden. Ein Panzer ist wesentlich breiter als ein LKW und steht dann so ein klein wenig über…

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Ja, also dem Schild treu erreiche ich ein Dorf das abgesehen von Details wie Satellitenschüsseln und Autos aussieht wie in der guten alten Zeit als man noch Strohdächer fertigte und mit Lehm baute. Das ist schön, aber ich habe keine Ahnung wie ich von dort weiterkommen soll. Der GPS-Track franst immer mehr aus. Und ich begegne Rehen und Kühen, Bienen die auch nicht wissen wo es lang geht. Probiere kleine Straßen, diese enden im nichts. Irgendwann finde ich jemanden und frage wie ich denn meinem Ziel näher kommen könnte. Und schon habe ich ein Begleitfahrzeug. Nachdem ich mein Rad nicht in den Jeep laden wollte, war das die Alternative. Der hilfsbereite Mann wollte sicher gehen, dass ich ankomme. Als wir die Straße “7″ erreichen und ich betone, dass ich jetzt wirklich wüsste wo ich wäre und den Weg ganz sicher finden würde, zeichnet er noch eine Skizze und erklärt eindringlich wo ich entlangzufahren hätte. Ich bedanke mich für so viel Aufwand und radle 100 Meter auf der “7″ und biege dann in eine kleine Straße ab die aber prompt bei zwei Herren mit MGs ihr Ende für mich nimmt. Kein Problem, die nächste Straße ist wieder passierbar und die Küste herrlich, auch wenn sie meist hinter Gittern liegt.

Mein heutiges Ziel ist die Hwajinpo-Lagune. Die Landschaft hier ist wunderbar und daher haben sich einige Politiker ihr Sommerhaus hier errichten lassen. Besuche jenes von Kim-Il-Sung das aussieht wie eine kleine Burg und wirklich phantastisch auf einem Hügel direkt am Meer gelegen ist. Das Turmzimmer hat einen genialen Blick. (Hinweis: Bin nach wie vor in Südkorea, dieser Teil gehörte aber einige Zeit zu Nordkorea, weshalb der Staatsgründer hier gebaut hatte.)
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63 km, 420 hm, bewölkt
Wohne gleich neben dem Sommerhaus in einem Appartment der “Militärischen Wohlfahrt”. Dies fällt mir erst auf, nachdem ich im Zimmer bin, wo diverse Poster darüber informieren…

Nach Sokcho

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20140608_sokcho_5damen

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Zelte am Strand von Sokcho.
77 km
320 hm
bewölkt, angenehm

Kreuze alte Wege

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Wieder in Gangneung. Festivalbesuch.
122 km
1020 hm
Sonnig, radle durch die Wolken, bewölkt