Archive for the 'Korea' Category

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Pause in Jeongseon

Das Wetter war mittelmäßig, das Hotelzimmer gut, das Fahrrad musste repariert werden, die Bremsen…

Bewegungspause und Vorbereitung auf Seoul, Gangnam Style. Oppa, brauche neue Klamotten und schnell noch eine Gesichts-OP!

0 km, naja 2 km, ein wenig durch das beschauliche Städtchen musste ich dann schon radeln.

Woljeongsa, Sangwonsa und no no no road

Trinke Tee mit den kaffeetrinkenden Mönchen. Der Kaffee wird wie bei einer kleinen Teezeremonie zubereitet. Natürlich handgemahlen. Gefällt mir.

20140604_suedkorea_odaesan_sangwonsa

Zum Mittagessen radle ich in das höher gelegene Sangwonsa und wollte dann eigentlich über die in meiner Karte eingezeichnete Straße 446 in den Norden. Kaum mogle ich mich unter der Schranke durch, werde ich zurückgepfiffen. No no no. No road. Also ich sehe da einen ordentlichen Forstweg und ich hätte jetzt auch große Lust ganz autofrei durch schöne Natur zu radeln oder zu schieben. Geht nicht.Auf der Karte deuten die Parkwächter auf eine Stelle wo es nicht weitergeht. Schade. Plan B: Jeongseon.

86 km
480 hm
Motel Jeongseon
Regen

Kaulquappen, Mückenschwärme, Winkewinke und nun im Kloster

Spaziere am morgen von Sogeumgang am Gebirgsbach der sich durch Granit seinen Weg bahnt durch die Berge. Immer wieder kleine Wasserfälle und wuchtige Felsen. In den Wasserlöchern im Fels, die nur bei Regen versorgt werden dürften, sind dicke Kaulquappen und einige Frösche unterwegs. Die Kaulquappen müssen noch bis zu ihrer magischen Verwandlung in ihrer begrenzten Welt ausharren. Aber dann!

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Ich gehe weiter und beschließe, noch am Nachmittag weiterzuradeln. Nach Süden über den Jingogae Pass. Treue Begleitung folgt mir, ein Mückenschwarm umrundet meinen Kopf, schwirrt vor den Augen und surrt in den Ohren. Bin froh, den Pass zu erreichen, denn bergrunter bin ich schneller. Ätsch.

Beim Berghochfahren haben mir heute viele Autofahrer zugewunken. Manchmal kurbeln sie das Fenster runter und ballen die Faust verbunden mit einem Schrei :-) . Sehr motivierend.

Liege nun in einem Raum mit Papiertür im wunderschönen Woljeongsa Kloster. Eine sehr freundliche Dame die ich zufällig traf hat für mich angefragt, ob ich übernachten könne und schon bin ich im Kloster. So schnell kann’s gehen.
20140603_suedkorea_odaesan_wolcheongsa_zimmer

55 km
1400 hm
bewölkt, schwül
Kloster Woljeongsa

32 Grad im Schatten

Café Latte gab es gegen 9 Uhr im CU. Auf der schattigen Terrasse schaue ich auf mein Thermometer und ja, es ist heiß: 32°C. Rolle zum Strand wo eine leichte Brise weht. Kaffee. Weiter. Zu heiß. Biege ab auf die Straße 6 die in den Odaesan Nationalpark führt. Baustelle. Auch am Sonntag wird hier gebaggert. Radfahrer sind selten, einzig eine Vierergruppe die mit einem Meter Abstand zu einem Auto trainiert überholt mich. Der Fünfte Radler halt sich an dem dahinter fahrenden Bus fest und pausiert sozusagen.
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Morgen ist Wandertag. Der Mann vom Zeltplatz hat mich schon vorgewarnt: “This trail is very hard.” Ja ja.

38 km
320 hm
Zeltplatz Sogeum im Odaesan Nationalpark

“This road is hard to travel”

…werde ich gleich zu Beginn des Tages von einem in buntes Lycra gehüllten professionell wirkenden, hinter Sonnenbrille und bis zum unteren Lidrand hochgezogenem Tuch versteckten, kurz einem anonymen koreanischen Rennradfahrer, gewarnt.
Ich rechne mit dem Schlimmsten, finde aber statt dessen Hollywoodschaukeln und eine hügelige vierspurige Straße die Dank des Motorways beinahe autofrei ist.

HAFERFLOCKEN habe ich heute in einem riesigen Supermarkt entdeckt! Die gab es bislang nirgends. Ein in einem riesigen bunten Karton verstecktes Tütchen für EUR 5. Die Preise der dänischen Salami und der Früchte bewegen sich in ähnlichen Sphären. Lebensmittel sind hier sehr teuer. Entweder arbeiten die alle so ineffizient oder irgendjemand in der Lieferkette zockt so richtig ab…

Am Nachmittag bin ich in ein nordkoreanisches U-Boot gekrabbellt das laut Beschilderung 1996 während eines Spionageversuchs vor der südkoreanischen Küste gesunken ist und dann rausgefischt wurde. Was alles so passiert und wozu. Das erstaunt mich immer wieder. Eng war’s drinnen und rumpelig. Soviele Messgeräte und (mittlerweile) veraltete Technikspielereien!

93 km
790 hm
Gangneung, Motel
sonnig

Hollywoodschaukeln

…bremsen meine Reise. Sie stehen in Samcheok an netten Orten und es wäre zu schade sie einfach zu ignorieren.

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Gegenwind, Polizeieskorte und Romantik

Komme früh nicht voran. Gegenwind und ein ständiges auf und ab. Meine Straße schlängelt sich um und über Hügel, ab und an wird sie wieder an die Straße Nr. 7 herangeführt. “Motorway Ahead”. Nr. 7 lässt sich in seinem Verlauf nicht von Bergen beeindrucken, Nr. 7 bohrt dort ein Loch und basta. Dafür bietet Nr. 7 aber auch nur Leitplanken und wenig Aussicht.
Meine Straße kostet viel Schweiß (ja, das ist so). Postkartenmotive werden gegen Nachmittag mehr.

Pedaliere zu einem Aussichtspunkt und blicke auf vier große Kugeln am Strand. Dort werden Atomkerne gespalten und irgendwann kann man damit bunte Reklametafeln beleuchten. Gestern war ich erst an der “Nuclear Meister High School” vorbeigeradelt.
Regelmäßig komme ich ausserdem an Hinweisschildern vorbei auf denen die nächste Tsunami Evakuierungsroute zu lesen ist. Aber diese Naturextreme passieren ja nicht jede Woche und überhaupt ist Atomkraft sicher. Viele Menschen arbeiten im AKW. Bei einem Cafébesuch gestern Abend waren es drei von 10.

Auf meiner Straße ist nichts los. Mehrfach kommt ein Polizeiauto an mir vorbei gefahren. Dann eine Durchsage per Lautsprecher. Aha. Ein paar hundert Meter weiter warten die Herren lange (ich will ja auch Fotos machen).

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Einer spricht Englisch. Wohin ich wolle und ob ich allein unterwegs wäre. Das war’s.

Nun überrascht mich ein Schild. “Straße der Romantik”. Oh. Hier in der Provinz Gangwondo!? Meine Erwartungen schnellen ins Unermessliche. Ah, es lassen sich durchaus einige sehr schöne Blicke auf malerische Buchten genießen.
Friedrich von Schlegel wäre sicher an der semantischen und geographischen Wanderung seiner Wortschöpfung interessiert.

Zelte am Wonpyeong Beach und bekomme Würste geschenkt. Hach Ihr Lieben.

60 km
790 hm
sonnig, heiß

Die Ostküste im Sonnenschein nach Uljin

Die Küstenstraße weiter gen Norden.

Ohne Siesta geht es bei dieser Hitze allerdings nicht, dazu bietet sich einer der Strände an. Abgesehen von drei streunenden Hunden ist nichts los.

Die Granit- und manchmal auch Sandsteinfelsen luken aus dem Wasser und ergeben von der Sonne ins Licht gesetzt ein herrliches Bild. So macht Rad fahren Spaß!

Der Mangyeong Pavillon liegt auf einem kleinen Hügel kurz vor Uljin und bietet Aussicht über Meer und Berge. Schöner Platz.

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67 km
360 hm
sonnig, heiß
Uljin

Heiß

Nachdem sich in der Mittagshitze schon Halluszinationen einstellen…

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…Zeit für eine Pause :-) .
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Stahl, Comicfiguren mit MG und Krabben

Sehr vielseitig war es heute. Starte bei Pohang der Heimat von POSCO, also der Pohang Steel Corporation. Dieses Unternehmen prägt die Stadt und das Umland. Ausserdem die Luft. Über dem Werktour Nr 2 steht deshalb der Slogan “Green and Clean” und bei Tor 1 “Resources are limited, creativity is unlimited”.
Fahre zwischen POSCO und einer achtspurigen Straße auf einem Radweg.
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Verlasse Pohang und radle an Armeeareal vorbei. Ein Plakat mit Comicfigur in Uniform mit MG weist auf das Fotoverbot hin. Selbst auf Visitenkarten großer Unternehmen: Comicfiguren. Nett irgendwie.

Plötzlich ein Wolkenbruch. Eine Tankstelle ist meine trockene Rettung. Sehr gastfreundlich, die Tankwärtin bringt mir einen Kaffee.

Radle die vierspurige 7 auf dem Seitenstreifen und bin froh, als diese weiter ins Landesinnere abbiegt und es auf einer verkehrsarmen Straße weitergeht. Krabben jeder Größe kann man aus den Aquarien auswählen…

Die Route ist Klasse, die Brandung, herrliche Aussichten. Leider kein blauer Fotohimmel.
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Deokcheon Strand Zelte im Kiefernwald
93 km
810 hm
smog, später bewölkt und ein Gewitter